Don Camillo und Peppone in Hartberg

Einzigartiger Energiesparwettbewerb zwischen Bürgermeister und Pfarrer. 

Friedlicher Energiesparwettstreit: Pfarrer Josef Reisenhofer nimmt das Duell mit Bgm. Marcus Martschitsch auf. Foto: Stadtgemeinde Hartberg

In der Klimabündnis-Gemeinde Hartberg sollte man sich ab sofort warm anziehen – nicht nur, weil das Wetter winterlich geworden ist. Sondern auch, weil sich die beiden Oberhäupter von Gemeinde und Pfarre einem besonderem Wettbewerb stellen. Ein Jahr lang (1.1.2019 - 31.12.2019) wollen sich Bürgermeister und Pfarrer von Hartberg messen – es geht aber weder um Schnelligkeit noch um Kraft, sondern um die gute Sache. Trotzdem könnte es sein, dass zwischen den beiden im nächsten Jahr manchmal die Fetzen fliegen, nämlich dann, wenn sie ihre Energiekostenrechnungen vergleichen: Bürgermeister Marcus Martschitsch und Pfarrer Josef Reisenhofer stellen sich ab sofort einem Energiesparwettbewerb, den es in dieser Form österreichweit noch nicht gegeben hat. 
 
Anton Schuller, Klima- und Energie Modellregionsmager, erklärt die Idee: „Die Idee kam vom Klimabündnis Steiermark. Wir wollen mit diesem Wettbewerb zeigen, dass Energiesparen Spaß machen kann, und dass man mit einfachen Maßnahmen nicht nur Energie, sondern auch Geld sparen kann. Wir werden die Energieverbräuche bei Strom und Heizwärme im Jahr 2019 mit den vergangenen Jahren vergleichen und schauen, wer prozentuell mehr eingespart hat: Bürgermeister Martschitsch im Rathaus oder Pfarrer Reisenhofer in der Kirche, im Jugendraum und im RAK. Dann haben wir den Sieger.“ 
 
Wir werden trotz des harten Wettbewerbs alle als Gewinner aussteigen, da es wieder zu einer Sensibilisierung für Klimaschutz und Energiesparen kommt.“, streicht Bürgermeister Marcus Martschitsch den eigentlichen Sinn des Wettbewerbs hervor. 
 
Schon beim Consiliare des Vatikan 1987 wurden Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung als Auftrag für die Kirche betont. Für uns als Pfarre übersetzt heißt das auch - mehr Nächstenliebe als Fernwärme “, fasst Pfarrer Josef Reisenhofer die Motivation für die lokale Kirche zusammen.  
 
Mit ins Boot holen müssen die beiden Kontrahenten natürlich auch die MitarbeiterInnen und NutzerInnen des Rathauses sowie der Pfarrgebäude. Für die Pfarre ist hier die Gruppe Schöpfungsverantwortung von besonders großer Relevanz. Die Gruppe unter der Leitung von Mesner Josef Fink treibt das Thema besonders voran. Die Motivation für die MitarbeiterInnen liegt darin, dass sie die Hälfte der eingesparten Energiekosten als Belohnung erhalten. „Für uns als Gruppe Schöpfungsverantwortung ist dies nun schon der zweite Energiespar-Wettbewerb an dem wir teilnehmen. Bei der Energiejagd 2013 konnten wir schon für den diesjährigen Bewerb trainieren“, zeigt sich der Koordinator der Gruppe Schöpfungsverantwortung Sepp Fink hoch motiviert. 

Das Schöne an diesem Energiesparprojekt ist, dass es dabei nur Gewinner geben kann. Denn jede eingesparte Kilowattstunde schlägt sich auch in einer konkreten Kosteneinsparung nieder und natürlich profitieren auch Umwelt und Klima vom geringeren Energieverbrauch“, erklärt Friedrich Hofer vom Klimabündnis Steiermark, das nicht nur als Ideengeber fungierte, sondern das Projekt gemeinsam mit Anja Stenglein vom Netzwerk Energieberatung Steiermark und Klaus Nader vom Gebäudemanagement der Diözese Graz-Seckau begleitet. 

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