Wettstreit in Thalgau endete unentschieden

Don Camillo Zauner und Peppone Grubinger teilten sich den Sieg beim Energiesparwettbewerb.

Nur Gewinner: Siegerehrung beim Thalgauer Klimafest mit (v.l.n.r.) Dechant Josef Zauner, Eva Winkler vom Klimabündnis Salzburg, LH-Stv. Heinrich Schellhorn, Vize-Bgm. Lisa Frenkenberger und Bgm. Johann Grubinger. Foto: Stefan Zauner

Thalgau, 10. Juli 2022. Die Oberhäupter von Gemeinde und Pfarre stellten sich im vergangenen Jahr einem ganz besonderen Wettbewerb. Beim Energiesparprojekt „Don Camillo und Peppone“ vom Klimabündnis Salzburg wurde mit großem Einsatz um jede Kilowattstunde und jedes Kilo CO2 gekämpft. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Gemeinde und Pfarre steigen auf Erneuerbare Energiequellen um

Durch das Projekt ist viel in Bewegung geraten. Künftig werden Gemeinde und Pfarre ihren Strom- und Wärmebedarf zum Großteil aus Erneuerbaren decken. Gemeinsam sparen sie mit dem Umstieg auf Pellets statt Öl und neue PV-Anlagen beachtliche 38 Tonnen CO2 jährlich. Das ist in etwa so viel wie 10.000 Liter Heizöl an CO2-Emissionen verursachen.

Pelletskessel für die Hundsmarktmühle und PV-Anlage im Schulzentrum

Ein ganz besonderer Erfolg des Projekts ist, dass der Ölkessel in der Hundsmarktmühle im Herbst einem Pelletskessel weichen wird. Das Gebäude hat einen jährlichen Heizwärmebedarf von rund 96.000 Kilowattstunden, bei den aktuellen Öl- und Pelletspreisen kann so die Hälfte der Heizkosten – knapp 6.000 Euro – eingespart werden. „Allein diese Maßnahme reduziert die jährlichen CO2-Emissionen der untersuchten Gemeindegebäude um 44 Prozent“, freut sich Bürgermeister Johann Grubinger, „außerdem errichten wir eine 68 kWp PV-Anlage im Schulzentrum. Weitere Anlagen und der Ausbau des Fernwärmenetzes sind in Planung. Über die mit Juni 2022 neu gegründete Erneuerbaren Energiegemeinschaft sollen dann mittelfristig alle Gemeindegebäude mit dem nötigen Strom versorgt werden können. Und danach widmen wir uns unserem thermischen Sorgenkind, dem Bauhof. Ein Neubau würde den Heizwärmebedarf pro Quadratmeter auf ein Sechstel reduzieren.“

PV-Anlage am Dach der Pfarre und neue Radabstellplätze bei der Kirche

Auch die Pfarre glänzt mit ihrem Einsatz für die gute Sache und hat dort angesetzt, wo das Potential am größten ist. „Wir heizen bereits klimafreundlich mit Hackschnitzeln, daher setzen wir beim Strom an. Mit einer 20 kWp PV-Anlage auf dem Dach des Wirtschaftsgebäudes kann die Pfarre künftig auch die Kirche mitversorgen. Die Diözese hat bereits Grünes Licht für die Errichtung gegeben. Wir starten voraussichtlich 2023 mit der Umsetzung“, erzählt Dechant Josef Zauner. Geplant ist, dass sich Pfarre und Gemeinde in einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft zusammenschließen.  Zudem dürfen sich Radbegeisterte und Freunde der kurzen Wege auf eine neue Radabstellanlage für 10 bis 15 Räder direkt vor der Kirche freuen.

Wahre Gewinner sind die Bürgerinnen und Bürger

Gemeinde und Pfarre haben sich einen fairen Kampf für die gemeinsame Sache geliefert. Neben dem Energiebedarf für Strom- und Wärme standen auch Mobilität sowie Abfall- und Ressourcenmanagement im Focus des Projekts. Ergebnis ist eine lange Liste an wirkungsvollen und dauerhaften Maßnahmen, die künftig den ökologischen Fußabdruck der ehemaligen Kontrahenten verringern werden: z.B. ein Lastenrad für den Bauhof, ein E-Car-Sharing-Angebot für die Gemeinde, sukzessive Umstellung auf LED-Beleuchtung, Umweltstandards bei Papier und Reinigungsmitteln, Abfallvermeidung u.v.m. Die ehemaligen Kontrahenten wurden beim Klimafest in Thalgau von Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn gleichermaßen zu Siegern gekürt. „Die wahren Gewinner sind die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Thalgau, unser Klima und unsere Umwelt. Ziel des Wettbewerbs war, ein Bewusstsein für den schonenden Umgang mit Ressourcen zu schaffen, sei es beim Stromverbrauch, bei PKW-Kilometern oder bei den Gebäuden – und das ist uns sichtlich gelungen.“ sagt Projektleiterin Eva Winkler vom Klimabündnis Salzburg.

Das Projekt wurde im Rahmen der Klima- und Energiestrategie SALZBURG 2050 mit Unterstützung des Landes durchgeführt, die Erhebungen wurden vom dem umwelt service salzburg durchgeführt.

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