Klimabündnis-Partner vom Rio Negro in Ö
ExpertInnen aus Brasilien vom 7.-13. Oktober zu Besuch in Österreich
„Viver bem“ - Gutes Leben in Österreich und im Regenwald
Gesellschaftliche Beziehungen mit Natur und Klima im Vergleich
Wir laden herzlich zu Austausch und Diskussion im Kontext der UN-Ziele für Nachhaltigkeit ein. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Regionalstelle des Klimabündnis in Ihrem Bundesland.
Maximiliano Correa Menezes, vom Volk der Tukano, ist Lehrer, verheiratet, hat 8 Kinder und 3 Enkelkinder. Er ist seit 20 Jahren in der Bewegung der Indigenen aktiv und derzeit Koordinator des Dachverbands der Indigenen Organisation des brasilianischen Amazonasgebietes (COIAB). Davor war Maximiliano Vizepräsident der FOIRN und besuchte in dieser Rolle 2012 Gemeinden in Österreich.
Carla de Jesus DIAS, Biologin und Anthropologin, arbeitet seit 2005 für das Brasilienweit tätige Institut für Umwelt und Soziales (ISA). Sie hat in Zusammenarbeit mit der FOIRN indigene Gemeinschaften am Unteren und Mittleren Rio Negro über 4 Jahre begleitet und ist aktuell in die strategische Planung und Umsetzung verschiedener Projekte involviert. Sie ist Mutter von einem 3-jährigen Mädchen und lebt in São Paulo.
Die Delegation wird seitens des Klimabündnis von Johann Kandler und teilweise auch von Brigitte Drabeck oder Patrícia Kandler begleitet, die für die Koordination des Besuchsprogramms und die Übersetzungen verantwortlich sind.
Johann Kandler engagiert sich seit 40 Jahren für Menschenrechte und Regenwaldschutz. Von 1972 bis 1992 arbeitete er in Brasilien mit ländlichen Basisbewegungen, seit 1993 ist er im Klimabündnis in den Bereichen Partnerschaft, Regenwald und Klimagerechtigkeit aktiv.
Download („Viver bem“ - Gutes Leben in Österreich und im Regenwald)
Die indigenen Völker des Amazonas haben in Tausenden von Jahren des Zusammenlebens mit dem komplexen und zugleich sehr labilen Ökosystem Regenwald eine ganzheitliche Kosmovision entwickelt, die ihre gesellschaftlichen Beziehungen mit der Natur bestimmt. Am Rio Negro gelang es ihnen trotz karger Böden und knapper Fisch- und Wildbestände mittels sozialer und kultureller Regeln die natürlichen Ressourcen zu erhalten und die Biodiversität zu steigern.
Darin besteht ein gravierender Unterschied zu konsum- und gewinnorientierten Gesellschaften, die auf Kosten der Natur leben, wie uns der jährlich früher erreichte „Welterschöpfungstag“ vor Augen führt. Für sie besteht die dringende Herausforderung, ihre sozialen und ökonomischen Systeme im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit neu zu organisieren. In diesem Prozess kann der Vergleich mit indigenen Kulturen neue Perspektiven eröffnen und Möglichkeiten aufzeigen, wie die Neugestaltung unserer Beziehungen zur Natur zu einem „Guten Leben für alle“ gelingen kann.
Maximiliano C. Menezes - „Max Tukano“ - und Carla Dias informieren über das Leben und die Kultur der indigenen Völker am Rio Negro, über den „kosmischen Kalender“, über die indigene Wald-Landwirtschaft, die vor einigen Jahren zum brasilianischen Kulturerbe erklärt wurde, und ihre Vorstellung en für eine nachhaltige Zukunft. Der Austausch soll dem gegenseitigen Kennen- und Verstehenlernen dienen, um unser gemeinsames Haus – die Erde – zu erhalten!
Weitere Informationen zur Klimabündnis Partnerschaft am Rio Negro.