Ökodorf Eschenau

Gemeinde: Eschenau, Bundesland: Niederösterreich

Link zur KB Gemeindeseite: www.klimabuendnis.at/gemeinde-eschenau

Weblink Gemeinde: www.eschenau.at

Kurzbeschreibung:
Vom Eigenversorger zum Energielieferanten: das Projekt „Ökodorf Eschenau“ startete im Jahre 1988 und ist ein Modellprojekt der NÖ Dorferneuerung, wobei versucht wird, in einem überschaubaren Rahmen dem umfassenden Anspruch der Dorferneuerung in Niederösterreich gerecht zu werden.

icon Erneuerbare Energien

Projektkategorie:
Erneuerbare Energien

Bürgermeister Alois Kaiser

Ansprechperson:
Bürgermeister Alois Kaiser

Tel.: 02762/672 30

E-Mail: kaiser.alois@eschenau.at

Persönliches Statement:

Naturschutz, naturnahe Bewirtschaftung und dezentrale Wirtschaftskreisläufe  hat sich die Gemeinde Eschenau auf seine Fahne geschrieben.  Mit dem Rückbau des Ortsbaches von einem Betontrog zu einem Naturnahen Bach wurde eine Trendwende im Hochwasserschutz eingeleitet. Ca. 70% unserer Landwirte haben sich zur biologischen Bewirtschaftung ihres Hofes verpflichtet und beweisen damit Weitsicht und Verantwortungsbewusstsein. Wir werden weiterhin bemüht sein die Entwicklung der Gemeinde Eschenau in diesem Sinne fortzusetzen. Bürgermeister Alois Kaiser

Heizhaus

Projektinhalt und Ziel:

Die Dorferneuerung ist neben einer agrar-, wirtschafts-, energie-, umweltpolitischen, vor allem auch eine gesellschaftspolitische Aufgabe mit dem Ziel, den Lebens- und Wirtschaftsraum zu erhalten.

Projektablauf:

Biomasse
Vor dreißig Jahren haben sich die Waldbesitzer zu einem Forstverband zusammengeschlossen, um durch gemeinsame Ausbildung und Erfahrungs-Austausch bessere Betriebsergebnisse und mehr Naturverständnis zu erzielen. Aus diesem Zusammenschluss wurde in späterer Folge auch eine Maschinen-gemeinschaft, die vor allem größere Forstmaschinen gemeinsam nutzte und eine Lagerhalle mit 2.000 m2 Lagerraum errichtete, in der Hackschnitzel vermarktet werden. Es galt, den Landwirten diese gesunde Basis weiter zu erhalten, und wenn möglich sogar zu verbessern, was in Folge auch gelang. Den Anstoß zur Hackschnitzelerzeugung gab die bereits im Jahre 1986 als eine der ersten in NÖ. errichtete Hackschnitzelheizung in der Schule, die auch Gemeindeamt, Feuerwehrhaus und Kindergarten mit Wärme versorgt. Inzwischen sorgen private Hackschnitzelanlagen und zwei weitere Fernwärmeheizungen für den Hackgutabsatz innerhalb der Gemeinde.


Windenergie
Einige Leute hatten die Idee Strom "selbst zu erzeugen". Bald darauf hatten sich sieben Personen zusammengetan, um ein Projekt für eine Windenergieanlage zu starten. Um überhaupt in die Nähe der Chance einer Genehmigung zu kommen, finanzierten sie mit Eigenmitteln zuerst mehrere Windmessungen an verschiedenen Stellen in der Gemeinde und nach Feststehen eines geeigneten Standortes die gesamten Vorarbeiten im Wert von S 600.000.-ohne schon die Gewissheit zu haben, dass dieses Projekt auch genehmigt wird. Am 10. Nov. 2000 gingen am Buchberg zwei Enercon E-40 mit je 500 kW in Betrieb und laufen zur Zufriedenheit der Betreiber.


 

Solarenergie
Die Anwendung der Solarenergie zur Aufbereitung von Warmwasser wurde im Jahre 1992 vom Solarprojekt Mostviertel initiiert und von einer Solarselbstbaugruppe im Dorf auch umgesetzt. Das gesamte Material - vom Kupferband bis zu den Kupferrohren bis zum Solarlack - wurde ausschließlich von Installationsbetrieben aus der Umgebung bezogen. Durch den gemeinsamen Einkauf konnte ein entsprechend günstiger Preis für die Solaranlagen erzielt werden. Außerdem blieb die Wertschöpfung in der Region. In fast 600 Arbeitsstunden fertigten die Interessenten 180 Sonnenkollektoren mit einer Fläche von ca. 275 m2. Diese Fläche erbringt eine durchschnittliche Jahresleistung von etwa 82.000 kWh, dies ersetzt ca. 16.500 Liter Heizöl- eine beachtlich Ersparnis an fossiler Energie und eine ebenso beachtliche Reduktion von Schadstoffemissionen.


Fernwärmegenossenschaft
Einen anderen Weg beschritt die Fernwärmegenossenschaft, die das neue Wohn- und Wirtschaftszentrum mit Wärme und Warmwasser versorgt. Die zur Beheizung des gesamten Bauwerkes installierte Holzhackschnitzelheizung wurde mit einer vom Installateur errichteten Solaranlage kombiniert, die über Pufferspeicher das Gebäude mit seinen 15 Wohnungen sowie Geschäfts- und Büroräumen mit Warmwasser versorgt. Hier bringen 84 m2 Sonnenkollektoren die nötige Energie auf. Dies wiederum entspricht einer Leistung von mindestens 25.000 kWh im Jahr.

Windräder

Angabe bzw. Abschätzung der Kosten in EUR:

Keine Angabe

Nachweisbare CO2 Einsparung in Tonnen:

Solarenergie ca. 16.000 Liter Heizöl

Projekterfolge:

Bei detaillierter Info an die Bevölkerung gab es keine Probleme der Akzeptanz .
Positive Sekundäreffekte und Übertragbarkeit: Lebensfähige Projekte, die Übertragbarkeit ist bei gleichen Bedingungen möglich.

Produkte aus Eschenau

Nachhaltige/langfristige Perspektiven und Anregungen:

Mit der Gründung von Fernwärmegenossenschaften wurde ein entscheidender Schritt zur Vermarktung von Holz gesetzt. Holz nicht als Rohstoff sondern veredelt zu Energie und direkt im Ort an den Konsumenten gebracht schließt einen gewünschten  Kreislauf. Der Bevölkerungszuwachs von 35% in den letzten Jahren beweist, dass diese Entwicklung auch von der nicht bäuerlichen Bevölkerung sehr geschätzt wird und Eschenau eine sehr gefragte Wohnortgemeinde geworden ist. 


 

Motivationsfaktoren:
Die Motivation unser Dorf in diese Richtung zu entwickeln war das Bestreben der Landwirtschaft weitere Einkommensmöglichkeiten zu erschließen. Direktvermarktung, Ab Hof Verkauf und der Bauer als Energielieferant waren unsere Zielsetzungen. Da es sehr schwierig ist in unserer Gemeinde Gewerbebetriebe anzusiedeln wird versucht die bestehenden Arbeitsplätze im Landwirtschaftlichen Bereich abzusichern. Intakte Natur zur Ankurbelung eines sanften Tourismus scheinen für uns der richtige Weg zu sein.

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