UN-Klimakonferenz Paris
Indigene Territorien entscheidend für globales Klimaabkommen.
Kein ernst gemeinter weltweiter Klimaschutzplan kann es sich leisten, die immensen Mengen von Kohlenstoff, die in indigenen Territorien in Amazonien gespeichert werden, zu ignorieren. In diesem Jahr, dem Europäischen Jahr der Entwicklung (EYD 2015), werden die neuen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) beschlossen und es wächst die Einsicht, Vorschläge aufzunehmen, die indigene Völker als bestmögliche Hüter ihrer eigenen Territorien bei den UN-Klimaverhandlungen im Dezember in Paris anzuerkennen.
Indigenes REDD+
Indigene Führungspersönlichkeiten aus dem Regenwald Amazoniens wiederholen ihren Vorschlag, der 96 Gigatonnen CO2 binden könnte – eine Summe, die den weltweiten Emissionen von 2010, 2011 und 2012 entspricht. Das als „Indigenes REDD+” oder RIA bekannte Programm ist ein Beitrag für den Klimaschutz, der auf einer nachhaltigen Bewirtschaftung indigener Regenwaldterritorien im Amazonasbecken basiert und 2,4 Mio. km² Regenwald umfasst, ein Gebiet fast achtmal so groß wie Italien.
Die Idee ist einfach
Die rechtliche Anerkennung indigener Territorien gewährleisten und die BewohnerInnen in dem zu unterstützen, was sie schon immer getan haben – den Wald, ihr Zuhause, schützen. Dieser einfache Plan hilft, sowohl indigene Existenzgrundlagen als auch komplexe Wald-Ökosysteme zu bewahren, die die Regulierung von Wetter, Nährstoff-, Boden-, und Wasserkreisläufen bieten.
„Wir haben seit Jahrtausenden nachhaltige Waldwirtschaft betrieben – helft uns, dies weiterhin zu tun und dabei die Erde zu retten”, mahnt Jorge Furagaro von der COICA, dem Dachverband der indigenen Organisationen des Amazonasbeckens. Geschätzte 20 Prozent des Amazonasgebiets sind bedroht, aufgrund von äußerem Druck wie Erdölförderung, Infrastrukturprojekten und großflächiger agroindustrieller Nutzung verloren zu gehen.
- Link zur Studie „Kohlenstoff im Regenwald Amazoniens” (Walker et al., 2014; auf Englisch)